
Dark Staffel 2 Kritik – Wird die Qualität beibehalten?
DARK Staffel 2 ©Netflix
Dark Staffel 2 Kritik
Es ist soweit! Am 21. Juni startet auf Netflix die heiß ersehnte 2. Staffel des deutschen Netflix Originals. Ob die Qualität gleichbleibend, besser oder gar schlechter ist, erfahrt ihr hier in unserer Dark Staffel 2 Kritik.

Dark Staffel 2 Handlung
Dark geht in die nächste Runde. Wer sich noch an das Finale der ersten Staffel erinnern kann, der weiß, dass sich Jonas nun in einer neuen Zeit befindet; in der Zukunft. Und genau in dieser ungemütlichen und an Chernobyl erinnernden Atmosphäre befinden wir uns nun. Jonas hat schon ein wenig diese Zeit erkunden können, und auch dem Zuschauer wird bald klar, warum es hier so aussieht, als hätte jemand Atombomben gezündet. Im Jahre 2020, also knapp 1 Jahr nach den Geschehnissen, die wir aus Dark Staffel 1 noch kennen, fand in der Stadt Winden der Supergau auch wirklich statt. Somit sehen wir eine post-apokalyptische Zeit, in welcher Jonas nun versucht, einen Weg zurück in seine Zeit zu finden.
Doch neben der Zukunft, wird dem Zuschauer noch eine weitere Epoche präsentiert. Hier scheinen die Begebenheiten rund um den unheimlichen Priester namens Noah seinen Ursprung zu haben. Um es dem Zuschauer nicht noch komplizierter zu gestalten, reisen wir somit in die Zeit zurück, bevor die meisten Protagonisten aus Staffel 1 von Dark überhaupt geboren wurden, noch bevor es überhaupt die seltsame Tür in den Höhlen von Winden gab. Denn in dieser Zeit, 33 Jahre vor den Geschehnissen aus Staffel 1, wird die Tür zum Wurmloch erst gegraben.

Neben diesen zwei großen Schauplätzen, die die Geschehnisse rund um unseren Protagonisten Jonas und den augenscheinlichen Antagonisten Noah zeigen, gibt es selbstverständlich noch weitere offene Storylines. So gibt es immer noch den verlorenen Sohn Mikkel, der sich weiterhin in den 80er Jahren befindet. Sein Vater Ulrich ist ebenfalls in einer anderen Zeit gefangen, und wird hier nochmals vom Polizeichef aufgesucht. Aber auch die aktuelle Zeit wird thematisiert. So haben wir noch den Jonas aus der Zukunft, der nun seiner Mutter im Jahr 2020 die ganze Wahrheit erzählen wird.
Neben diesen anfänglichen Ereignissen in der 2. Staffel von Dark gibt es selbstverständlich noch viele weitere Erzählungen, Twists und Plots. Diese möchten wir an dieser Stelle jedoch nicht vorwegnehmen, um euch den Spaß an der 2. Staffel Dark nicht zu vermiesen.

Dark Staffel 2 Kritik
Generell ist es immer schwierig eine 2. Staffel zu rezensieren, ohne auf die erste noch einmal einzugehen. Vor allem bei einer Serie wie Dark kann und muss man die neue Staffel natürlich in Bezug setzen. So will man als Zuschauer natürlich einerseits wissen, was man als Dark-Zuschauer nun auch weiterhin erwarten kann. Wir möchten an dieser Stelle euch auch mitteilen, ob die 2. Staffel eine ähnliche Qualität aufweist oder gar besser beziehungsweise schlechter ist. Um euch diese Frage schon einmal vorweg zu beantworten; die 2. Staffel und die Weiterführung der Storyline von Dark hat der Qualität keinen Abbruch getan. Generell vertreten wir nach dem Anschauen der 2. Staffel die Meinung, dass die Erzählung rund um unsere Charaktere in der Stadt Winden nur noch besser wurde. Vieles ergibt nun einen Sinn, offene Fragen werden beantwortet und man fragt sich unweigerlich, wie Dark ohne diese Staffel überhaupt existieren konnte.
Die neueste Staffel des Netflix Originals startet genau an dem Punkt, an welchem wir uns in Staffel 1 verabschieden mussten. Zwar hätte man Staffel 1 auch genau so stehen lassen können. Die Story, die uns nun allerdings präsentiert wurde, fügt sich jedoch nahtlos und ohne gezwungen zu erscheinen, in die Erzählung ein. So fühlt sich diese Fortsetzung nicht lieblos dahin geklatscht an. Man hat zusätzlich nach der 2. Staffel das Gefühl nun noch tiefer im Geschehen zu sein. Zu unserem Vergnügen bekommen wir nicht nur spannende neue Handlungsstränge präsentiert. Der Zuschauer bekommt ebenfalls eine ausgiebige Thematisierung der Meta-Story. Viele Hintergründe, die sich vor allem auf den Priester beziehen werden dargestellt. Einerseits können so noch offene Fragen aus der 1. Staffel beantwortet werden. Andererseits muss man jedoch zugeben, dass die Story dadurch einen enormen Grad an Komplexität hinzu gewinnt.
Wer also dachte, dass Staffel 1 von Dark bereits sehr kompliziert ist, dessen graue Zellen werden nun in den neuen Episoden auf eine harte Probe gestellt. Nicht nur einmal hatten wir beim Anschauen das Gefühl, noch tiefer in das unendliche Labyrinth hinein gezogen zu werden. Manche Twists können zwar vorerst einen Aha!-Moment generieren. Aber diese Momente sind nur von kurzer Dauer. Denn sogleich zeigt uns Dark eine neue Wendung, eine neue Perspektive und wir bemerken als Zuschauer, dass wir lediglich einen neuen und noch dunkleren Teil des Labyrinths betreten haben.
An dieser Stelle müssen wir euch nochmal sehr ans Herz legen, euch vor der 2. Staffel die erste zu Gemüte zu führen. Auch wir haben uns den Gefallen getan und sind vorab noch einmal die Ereignisse der voran gegangenen Episoden durchgegangen. Es wäre fahrlässig euch dies nicht zu empfehlen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die einzelnen Charaktere, und vor allem deren Beziehungen untereinander. Bereits in Staffel 1 hatten wir gemerkt, dass es durchaus Sinn macht zu wissen, wer mit wem in welcher Art von Beziehungskonstellation steht. Außerdem war es durchaus hilfreich, die einzelnen Namen aus dem Effeff zu beherrschen. Wir möchten hier an dieser Stelle betonen, dass es nicht nur hilfreich beziehungsweise sinnvoll ist, die Charaktere ausgiebig zu kennen. Wer in Staffel 2 wirklich durchblicken möchte, und auch die Handlung und seine unzähligen Twists genießen will, der kommt nicht drum herum, die Charaktere und ihre Beziehungen und Verhältnisse ganz genau zu kennen. Falls ihr dabei Hilfe benötigt, legen wir euch unseren Dark Charakterguide noch einmal nahe.

Dieser Grad an Komplexität in einer Serie birgt selbstverständlich seine Vor- und Nachteile. Mit Dark wird uns auch weiterhin eine Serie präsentiert, die seinesgleichen erst noch finden muss. Die Macher und Schöpfer haben hier ein Epos geschaffen, welches vor allem im Genre von Zeitreisen beispiellos an seinen Mitstreitern mit einem mörderischen Tempo vorbeizieht. Aufgrund unserer Vorliebe für derartige Werke, versuchen wir bei solchen immer einen besonders großen Fokus auf mögliche Logik-Fehler und gravierende Mängel zu legen. Obwohl wir uns damit auch auseinander gesetzt haben, konnten wir keine groben Fehler erkennen. Somit zeugt Dark, vor allem in dieser Staffel, von einer großartigen Detailverliebtheit, einem unbändigen Einfallsreichtum und einer starken Auseinandersetzung mit dieser Thematik.
Nichtsdestotrotz birgt dies, wie bereits erwähnt, auch einige Tücken. So ist Dark auch weiterhin mit Sicherheit keine Serie, die man mal so nebenbei anschauen kann. Man muss stets konzentriert bei der Sache bleiben und hat damit auch nur selten Momente zum Durchatmen. Auch die komplizierte Story wird nicht Jedermanns Geschmack treffen. Oft bleibt nach einer Folge das Gefühl der Befriedigung aus, da die Handlung nur noch mehr neue Fragen aufgeworfen hatte. Wer jedoch darauf steht, sich mit einer Erzählung richtig auseinander zu setzen und tief hinein gezogen werden möchte, der sollte sich auch die 2. Staffel von Dark nicht entgehen lassen.
Ein wiederkehrendes und wichtiges Thema ist in Dark auch weiterhin die Zeitreise. Diese wird auch in dieser Staffel ausgiebig behandelt. Weitere Erklärungen sind zwar vorhanden, aber ohne ein erneutes Auffrischen der bereits erwähnten Details aus Staffel 1 kommt man als Zuschauer leicht an seine Grenzen. Wie erwartet, enttäuschen uns die neuen Episoden der Netflix Serie jedoch nicht. Die Thematik wirkt weiterhin schlüssig, und im Vergleich zu anderen Werken plausibel und zu Genüge in physikalische Gesetzmäßigkeiten eingebettet.
Eine weitere Diskussion, die angeregt wird, ist die Frage ob der Zweck die Mittel heiligt. Besonders anschaulich wird dies, ab dem Moment, in welchem dem Zuschauer die Hintergründe unserer Antagonisten näher gebracht werden. Diese Frage ist zwar nichts neues, doch das dadurch entstehende ethische Dilemma gibt der Serie eine neue und frische Dynamik.

Zu guter Letzt möchten wir noch auf die technische Leistung von Dark Staffel 2 eingehen. Wie von Netflix Originals gewohnt, wurde auch hier die Qualität eher hoch anstatt hinunter geschraubt. Bestimmte Eigenheiten, die uns in Staffel 1 gestört hatten, fielen nun eher weniger ins Gewicht. So hatten wir bei Staffel 1 vor allem die massiven Soundeffekte in Erinnerung, die eher störend anstatt gut umgesetzt wirkten. Diese finden wir zwar auch in Staffel 2 wieder, jedoch wurden sie dermaßen reduziert, dass sie kaum noch anzukreiden sind. Zum Thema Bild und Kamera können wir bei Dark kaum Grund zur Kritik finden. Selten haben wir eine deutsche Produktion gesehen, die einen solch großen Wert darauf legt, Szenen und Bildeinstellungen derart ästhetisch und kunstvoll zu inszenieren.
Untermalt wird die Handlung und die filmische Konzeption von der Leistung der einzelnen Schauspieler. Waren viele von diesen in Staffel 1 an manchen Stellen noch etwas hölzern, so wurden sie in dieser Staffel besser. Vor allem Louis Hofmann („Jonas“) zeigt eine durchweg solide Performance, die seinen Auftritt aus der vorherigen Staffel noch einmal übertrumpfen kann. Doch selbstverständlich möchten wir auch die übrigen Schauspieler loben, deren Leistung Anerkennung finden sollte. Besonders begeistert waren wir, wie auch bereits in Staffel 1, von der Schauspielerin Lisa Vicari („Martha Nielsen“).
Fazit der Dark Staffel 2 Kritik
Wer gedacht hatte, dass die erste Staffel von Dark schon kompliziert und verwirrend war, der wird auch in der 2. Staffel nicht enttäuscht werden. Wir begeben uns immer tiefer und immer weiter in ein Labyrinth aus Zeitschleifen, Twists und Erzählungen, die sowohl Fragen beantworten als auch neue aufwerfen. Netflix hat hier noch mal gehörig einen oben drauf gesetzt und bekommt daher in unserer Kritik zu Dark Staffel 2 verdiente 4,5 von 5 Punkte.
Dark Staffel 2 Trailer
Dark Staffel 2 Fakten

Dark
4.5/ 5
Status | Ended |
Release | 01.12.2017 |
Länge | undefined Minuten |
Staffeln | 3 |
Episoden | 26 |
Networks | Netflix
|
Von | Baran bo Odar
Jantje Friese |
Genre | Krimi
Drama Sci-Fi & Fantasy Mystery |
Produktionsland | Germany
|
Produktion | Wiedemann & Berg Television
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