
Skylines Kritik – Deutsche Produktion auf dem Prüfstand
©Netflix
Skylines Kritik
Am Wochenende startet auf Netflix eine neue deutsche Serienproduktion direkt aus der Metropole Frankfurt am Main. Warum wir von der Serie alles andere als enttäuscht waren, erfahrt ihr hier in unserer Skylines Kritik.

Skylines Handlung:
Skyline Records ist ein aufstrebendes und erfolgreiches Hip-Hop-Label im Herzen von Frankfurt am Main. Angeführt wird es von Rapper Kalifa, der gemeinsam mit seinem besten Freund aus Kindheitstagen das Musiklabel vom Grund auf aufgebaut hat. Eines Tages kehrt jedoch Kalifas Bruder Ardan zurück in die Stadt und macht genau in den kriminellen Kreisen weiter, wo er vor seinem Exil aufgehört hatte. Dass dies mittlerweile nicht mehr so gut zum legalen Business des Hip-Hop-Labels passt, baut die Basis für einige Konflikte.
Als nächster wichtiger Charakter wird uns Jinn vorgestellt. Der junge Musikproduzent möchte mit seinen Künsten groß rauskommen. Eines Tages geht für ihn demnach ein Traum in Erfüllung als Skyline Records ihm einen Exklusiv-Vertrag anbietet. Doch auch er wird bald tief in den Sumpf aus Drogen, Gewalt und Musik gezogen. Daneben wird auch Jinns Familie thematisiert. Sein Vater ist ein großer Immobilien-Mogul, der mit Insiderhandel und Brexit nur noch mehr Geld scheffeln möchte. Jinns Schwester ist vom Erfolg ihres Vaters inspiriert und möchte in seine Fußstapfen treten. Dass das nicht unbedingt gut für ihre Psyche und Gesundheit enden könnte, bekommt der Zuschauer relativ schnell zu sehen.
Als letzter Strang finden wir die Drogenfahnderin Sara, die mithilfe ihrer V-Männer in Frankfurt aufräumen möchte. Dass nun Ardan in die Stadt zurückkehrt und wieder in die Drogenkriminalität einsteigt, bleibt ihr natürlich nicht verborgen.
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Skylines Kritik:
Man merkt schon anhand der Synopsis, dass Skylines so einige Fässer öffnet, die es öffnen kann und muss. Das Können bedingt sich hierbei durch die fulminante, schnelle und überaus ausgereifte Erzählung. Das Müssen haben wir der Szenerie der Metropole Frankfurt am Main zu verdanken. Wer Frankfurt kennt, liebt oder verachtet, der weiß, dass diese Stadt etwas einzigartiges an sich hat. Hier geben sich die Reichsten, die Ärmsten, die Mächtigsten und die Schwächsten gegenseitig die Klinke in die Hand. Dabei ist es auch kaum verwunderlich, dass in der Netflix Serie Finanzen, Immobilien, Musik, Drogen, Gewalt und Polizei mitunter zu ihrer Definition gehören. Doch natürlich werdet ihr euch, genauso wie wir, die Frage stellen, ob das nicht etwas zu viel des Guten war. Auf diese Frage gibt es jedoch, wie so oft, keine klare Antwort. Einerseits sind das definitiv einige Fässer, die hier geöffnet werden. Bei manchen filmischen Werken hatte genau diese Tatsache zu etlichen Punktabzügen in einer Rezension geführt. Aber da Skylines so tief mit Frankfurt verwurzelt ist, so muss man sich doch irgendwie eingestehen, dass jedes einzelne dieser Fässer seine Daseinsberechtigung hat.

Wir möchten in Hinblick auf die vorhandenen Handlungsstränge noch etwas ins Detail gehen, und euch erklären, warum wir Skylines als sehenswert erachten. Jede einzelne Storyline hat, wie oben bereits erwähnt, ihre Daseinsberechtigung. Sie sind Garant und Basis für die Netflix Serie. Dabei werden die Erzählstränge geschickt miteinander kombiniert, auch wenn dies auf den ersten Blick fadenscheinig zu sein scheint. Nichtsdestotrotz sind die Verbindungen der einzelnen Handlungen und deren hauptsächlichen Charaktere von vornherein klar. Die Serie geht hier einen eher ungewöhnlichen Weg und nutzt diese Verbindungen nicht für künstlich konstruierte Twists in ihrem Verlauf. Stattdessen werden die Verbindungen für alle offensichtlich früh aufgebaut und nicht erst am Ende mit einer vermeintlichen Überraschung offenbart. So kann Skylines die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf das Wesentliche lenken: die Hintergrundgeschichten der Charaktere.

Die Serie sprüht nur so vor Detailreichtum, was vor allem bei der Charakterzeichnung offensichtlich wird. Jeder der Akteure hat seinen Hintergrund, seine Motivationen und eine unerkennbare Substanz. Das führt dazu, dass Skylines echt wirkt, und das obwohl manche Story fernab von der Realität mancher Zuschauer spielen könnte.
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Eines der wichtigsten Themen bei der Netflix Serie ist, abgesehen von der allumfassenden Kriminalität, die Musik. Und hier war ich persönlich erst einmal zwiegespalten. Doch auch in diesem Sinne passt bei Skylines alles wie die Faust aufs Auge. Zu verdanken hat man dies natürlich auch einigen Hip-Hop-Größen wie Miss Platnum, Celo, Abdi, Nura, Azad und viele mehr. Sie sind zwar nicht unbedingt notwendig, geben der Serie aber eine spezielle Atmosphäre mit auf den Weg, die so manchem Zuschauer gefallen könnte.

Bis auf ein paar einzelne Ausnahmen, waren wir von allen Schauspielern, darunter Peri Baumeister, Edin Hasanovic und Murathan Muslu mehr als begeistert. Mit ihrer Authentizität und ihrem überragenden Eifer konnten sie ihre Charaktere ehrlich und imponierend dem Zuschauer präsentieren. Bei dem ein oder anderen hatte man gar den hessischen Dialekt rüberbringen können, was vor allem regionalen Zuschauern gefallen könnte.
Im Gegensatz zu manch anderer deutschen Serie, die wir von bekannten Streamingdiensten kennen, gab es vor allem einen wichtigen Punkt, den Skylines in unserer Rezension einheimsen konnte. So hatte man zwar den ein oder anderen exzentrischen Charakter, aber es fehlte dennoch an Überzeichnung und Klischee, was dankbar angenommen wurde.
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Fazit der Skylines Kritik:
Trotz dem ein oder anderen Makel, über den wir auch gerne hinwegschauen, waren wir von der Serie hellauf begeistert. Die deutsche Serienproduktion auf Netflix bekommt daher in unserer Skylines Kritik verdiente 4 von 5 Sterne.
Skylines Trailer
Skylines Fakten

Skylines
4/ 5
Status | Canceled |
Release | 27.09.2019 |
Länge | 60 Minuten |
Staffeln | 1 |
Episoden | 6 |
Networks | Netflix
|
Von | Dennis Schanz
|
Genre | Drama
Krimi |
Produktionsland | |
Produktion | Komplizen Film
StickUp Filmproduktion |