
Castle Rock Staffel 2 Kritik – Genauso gut wie die erste Staffel?
©Hulu
Castle Rock Staffel 2 Kritik
Seit dem 23. Oktober läuft die neueste Staffel von Castle Rock. Nach einer fulminanten ersten Staffel, muss man sich natürlich fragen, ob die Luft nun raus ist, oder auch die neuen Episoden wieder begeistern können. Was wir davon hielten, erfahrt ihr hier in unserer Castle Rock Staffel 2 Kritik.
Castle Rock Staffel 2 Handlung:
Annie Wilkes ist mit ihrer Tochter auf einer Reise quer durch das ganze Land. Gleich zu Beginn sieht der Zuschauer, dass Annie an verschiedenen Orten als Krankenschwester die Medikamentenschränke der Krankenhäuser plündert und dann mit ihrer Tochter weiterzieht, und das über mehrere Jahre hinweg. Eines Abends kommen sie in die Nähe von Castle Rock und haben dort zu später Stunde eine Autopanne. Während ihr Auto repariert wird, haben die zwei somit keine andere Wahl als ein paar Tage in einer angrenzenden Stadt namens Jerusalem’s Lot unterzukommen. Annie nimmt zur Überbrückung, und vor allem um sich ihre Medikamente zu besorgen, unter falschem Namen einen Job als Krankenschwester im dortigen Krankenhaus an.

Die Sache gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht. Einerseits dauert die Reparatur des Autos länger als erhofft, Zugang zu den Medikamenten hat nur eine bestimmte Ärztin des Krankenhauses und Annies Tochter wird auch noch Zeuge eines Verbrechens. Wie genau es in der Stadt weitergeht, und warum Annie gezwungen sein wird, ihre dunkle Vergangenheit auszupacken, werden wir euch an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Wie bei allen anderen Serien wollen wir hier weitestgehend spoilerfrei bleiben. Nichtsdestotrotz raten wir euch dazu, der Geschichte von Castle Rock Staffel 2 eine Chance zu geben.
Castle Rock Staffel 2 Kritik:
Castle Rock ist bekanntlich eine Anthologie Serie. Umso erfreulicher für die Personen, die beispielsweise Staffel 1 nicht geschaut haben, aber dennoch Staffel 2 sehen möchten. Generell kann man getrost Staffel 2 auch ohne die Vorkenntnisse aus Staffel 1 betrachten. Dennoch ist die Präsenz der Werke von Stephen King in den neuesten Episoden von Castle Rock um einiges deutlicher. Hatte man bei Staffel 1 gewisse Referenzen zu den Geschichten des Autors als Easter Eggs betitelt, so werden sie dem Zuschauer in Staffel 2 mehr aufs Auge gedrückt.
Wir sehen in Castle Rock Staffel 2 vor allem eine Verbindung zu Charakteren aus „Misery“ („SIE“ im Deutschen) und zu dem Setting aus „Brennen muss Salem“. Wer die zwei Bücher gelesen hat, oder zumindest kennt, der wird bereits in Episode 1 der 2. Staffel eindeutige Referenzen sehen. Und diese Referenzen kann man in der jetzigen Serie mit Sicherheit nicht mehr als verstecktes Easter Egg betiteln, das nur eingefleischte Fans sehen werden. Ob man das nun mag oder nicht, muss man persönlich mit sich ausfechten. Eins ist klar: Castle Rock ist und bleibt vor allem eine Serie für Stephen King Fans und gibt tiefe Einblicke in seine Werke. Man thematisiert sie auf eine Art, die man vorher nicht zu Gesicht bekam.
Aufgrund des Charakters der Anthologie Serie kann man somit auch Staffel 2 von Castle Rock vollkommen ohne Verbindung zu Staffel 1 betrachten. Bemerkbar macht sich das auch vor allem bei der Handlung der neuen Episoden. Trotz ähnlichem Setting und der gleichen Lokalisation, sind die zwei Geschichten derart unterschiedlich, dass man sie fast auch unterschiedlichen Genres einordnen könnte. War Staffel 1 weitaus Mystery- und Drama-lastiger, so sind die neuen Episoden doch weitaus brutaler. Die Psychothriller-Brutalo-Story erinnert hier in nicht wenigen Szenen an den Wahnsinn eines Jack Torrance aus Shining. Die weitere Einbettung in gesellschaftliche Kontroversen und Konflikte kreieren in Castle Rock Staffel 2 ein rundes Gesamtpaket aus Schock, Thrill und Gewalt, was so manches Serienherz höher schlagen lässt.

Wer den Film „Misery“ aus den 90er Jahren kennt, der hat vor allem Kathy Bates in der ikonischen Rolle als Annie Wilkes in Erinnerung. Ähnlich wie auch in Stanley Kubricks Interpretation des Jack Torrance, ist Annie ein Charakter, der viel Schauspieltalent erfordert. Hier hatte man sich in Castle Rock für Lizzy Caplan als Annie Wilkes entschieden. In unseren Augen ist ihre Interpretation und Darstellung des Wahnsinns, der in einer Annie Wilkes Gestalt annimmt unvergleichlich. Allein ihr Gang lässt schon vermuten, dass die tief sitzende Geisteskrankheit hier bis aufs Äußerste zur Geltung kommt. Kaum ein Charakter hatte bei uns ein solch mulmiges Gefühl hinterlassen wie Lizzy Caplan als Annie Wilkes.
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Fazit:
Obwohl Anthologie Serien bereits die Tatsache beinhalten, dass es jede Staffel eine neue Geschichte geben wird, so brachte uns diese Staffel erst einmal aus dem gewohnten Konzept. Durch ihren Einfallsreichtum und ihre düstere Anspannung vergeben wir in unserer Castle Rock Staffel 2 Kritik 4 von 5 Sterne.
Fakten

Castle Rock
4/ 5
Status | Canceled |
Release | 25.07.2018 |
Länge | 60 Minuten |
Staffeln | 2 |
Episoden | 20 |
Networks | Hulu
|
Von | Dustin Thomason
Sam Shaw |
Genre | Mystery
Drama |
Produktionsland | United States of America
|
Produktion | Bad Robot
Warner Bros. Television |