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STATELESS HELANA SAWIRES als ROSNA

Stateless Kritik – Australische Serie mit großem Potenzial

STATELESS (L to R) HELANA SAWIRES as ROSNA in episode 105 of STATELESS Cr. BEN KING/NETFLIX © 2020

Von Juliane Klein am 07.07.2020

Stateless Kritik

Von und mit, unter anderem, Cate Blanchett beschert uns Netflix am 08. Juli eine Mini-Serie mit insgesamt 6 Episoden. Warum wir finden, dass man der Serie eine Chance geben sollte und warum wir gerne mehr über dieses Thema erfahren würden, erfahrt ihr hier in unserer Stateless Kritik.

Inhaltsverzeichnis:

Stateless Handlung:

Was haben eine australische Stewardess, eine afghanische Familie, ein australischer Familienvater und eine Bürokratin gemeinsam? Eigentlich fast gar nichts möchte man meinen. Doch in Stateless werden ihre Leben porträtiert, ihre Sorgen, ihre Wünsche, ihre Motivationen. Und obwohl unsere Protagonisten unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet sie doch ein bestimmter Ort in ihrem Leben.

Eines Tages, obwohl es so wohl keiner geplant hatte, treffen unsere Protagonisten in einem australischen Internierungslager für Flüchtlinge aufeinander. Und auch genau hier werden wir als Zuschauer Zeuge von ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden.

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Stateless Kritik:

Zum Thema Flüchtlingskrise, Vertreibung und Krieg gibt es ziemlich viele Werke in der Entertainment Branche. Oft sind diese Werke zwar äußerst spannend und geben Einblicke, die man vorher so nicht bekam. Nichtsdestotrotz sind sie meist so konzipiert, dass sie nur eine Seite und eine Perspektive der Geschehnisse aufzeigen. Stateless geht hier einen ganz anderen Weg und zeigt einen Aspekt der Flüchtlingskrise, von Krieg und Vertreibung, die vor allem durch seine unterschiedlichen Perspektiven beeindrucken kann.

Doch auch bezüglich der Handlung geht Stateless einen unkonventionellen Weg und kann trotz der Fokussierung auf 4 verschiedene Protagonisten dennoch ihre Individualitäten und Charaktertiefen näherbringen. Dabei befinden wir uns die meiste Zeit in einem Setting, welches den Blick des Zuschauers auf das Wesentliche lenkt, auf die individuellen Schicksale, die sich in einem Internierungslager in Australien abspielen. So wirkt die Erzählung nie überladen und der Zuschauer konzentriert sich voll und ganz auf die menschlichen und moralischen Faktoren, die bei solch einem politischen Thema oft außen vor bleiben. Stateless gibt dem Zuschauer einen guten Einblick, worauf es wirklich ankommt, und warum gerade diese Individualität das Wichtigste bei so einem politisch brisanten Thema sein sollte. Denn diese Serie lässt uns mehr als manch anderes Werk erkennen, warum es gerade bei diesen Erzählungen oft der falsche Weg ist, verschiedene Menschen mit ihren unterschiedlichen Geschichten zu pauschalisieren.

Die Diskussionen, die in Stateless ans Tageslicht gebracht werden, mag unsereins schon seit Ewigkeiten begleiten. Vielleicht mag es auch den ein oder anderen Zuschauer geben, der sich mit diesem Thema der Flucht und Vertreibung gar nicht mehr auseinandersetzen möchte. Aber dennoch empfehlen wir diese Mini-Serie. Das liegt einerseits daran, dass sie mit ihrem Erzähltempo einen guten Ausgleich schafft zu der ganzen Action und dem Thrill, den wir in letzter Zeit auf Netflix hatten. Andererseits gibt sie aufgrund ihrem Fokus auf die vielen unterschiedlichen Protagonisten viele unterschiedliche Perspektiven auf ein und das gleiche Thema. Dadurch wird dem Zuschauer seine eigene Meinung nicht vorgekaut und man vermeidet die eine moralisch korrekte Sicht auf die Dinge, die der Zuschauer haben soll. Stateless zeigt mit äußerst viel Feingefühl, dass es nicht nur das eine Gute und das eine Böse auf dieser Welt gibt. Es gibt halt einfach Menschen, die aufgrund ihrer Erfahrungen unterschiedliche Wege einschlagen müssen und unterschiedliche Entscheidungen treffen. Mit ihren persönlichen Motivationen, ihren persönlichen Träumen und ihren persönlichen Umständen kann man sie oft nicht pauschal in Gut und Böse trennen. Und genau das ist es, was man in Sachen Menschlichkeit auch vielleicht lieber vermeiden sollte.

In Stateless bekommen wir eine ekzellente Mischung aus erfahrenen preisgekrönten Schauspielern, und Darstellern, die nun ihr Debüt haben und ihre Bekanntheit noch ausbauen müssen. Nichtsdestotrotz ist einem dieser Unterschied nur bewusst, wenn man sich entsprechende Hintergrundinformationen durchließt. Nur anhand ihrer Darstellung und ihres Talents in Stateless sind diese Unterschiede kaum, bzw. überhaupt nicht zu bemerken. Damit geht ein dickes Lob an all die Schauspieler, die in Stateless trotz mäßiger Erfahrung eine unvergleichliche Performance geliefert haben. Mit viel Herz und Gefühl konnten sie nicht nur die Dramatik, sondern auch ihre tiefsten Gefühle auf den Zuschauer übertragen. In keiner einzigen der 6 Episoden mussten wir an der Authentizität und Ehrlichkeit der Charaktere in ihrer Darstellung zweifeln.

Doch natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und auch bei Stateless haben wir ein paar Kritikpunkte anzumerken. So kann es vielleicht auch mal recht erfrischend sein, eine etwas langsamere Erzählung präsentiert zu bekommen. Jedoch braucht Stateless extrem lange, um sein wahres Potenzial zu entfalten. Da die Serie bereits als Mini-Serie konzipiert wurde, hätten wir sie vielleicht doch noch um ein paar mehr Minuten gekürzt, einfach nur um mehr Zuschauer einfangen und bei der Stange halten zu können. Auch obwohl das Ende (wir versuchen hier weitestgehend nicht zu spoilern) hätte man vielleicht anders gestalten können. Obwohl wir oft die Meinung vertreten, dass man auch gerne mal als Macher so mutig sein kann und die Geschichte ohne Happy-End zu beenden. So hätten wir uns bei Stateless vielleicht doch etwas mehr Glücksgefühle zum Ende hin gewünscht. Zwar wäre das Ende dann vielleicht etwas weniger originalgetreu und weniger echt als das wahre Leben. Doch genau bei diesen Themen hätten wir uns persönlich ein paar Träumereien gewünscht, auch wenn wir leider ganz genau wissen, dass die Realität anders aussieht. Aber vielleicht erstreben die Menschen, gerade wegen dieser tristen Realität bei solchen Begebenheiten, ein „Happily Ever After“.

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Fazit:

Obwohl wir bei der Serie doch die ein oder andere Kritik hatten, können wir sie empfehlen. Sie gibt einen guten Einblick in ein Thema, welches in Film und Fernseh oft ausgeblendet wird. Wir vergeben daher 3,5 von 5 Sterne in unserer Stateless Kritik.

Stateless Trailer:

Stateless Fakten:

Stateless

3.5/ 5

Status Ended
Release 01.03.2020
Länge 50 Minuten
Staffeln 1
Episoden 6
Networks ABC TV
Von Cate Blanchett
Tony Ayres
Elise McCredie
Genre Drama
Produktionsland Australia
United States of America
Produktion Dirty Films
Screen Australia
Matchbox Pictures
South Australian Film Corporation
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