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Skyler Gisondo als Ben in The Social Dilemma

The Social Dilemma Kritik – Ein erster Schritt in die richtige Richtung

Skyler Gisondo als Ben in The Social Dilemma ©Expsoure Labs/Netflix

Von Juliane Klein am 12.09.2020

The Social Dilemma Kritik

Seit dem 09. September können wir auf Netflix eine neue Dokumentation anschauen. Obwohl wir immer mal wieder gerne eine Doku über unseren TV flackern lassen, werden diese doch nur selten bei CitizenZ näher beleuchtet. Warum wir jedoch mit euch über dieses ganz bestimmte Dokudrama sprechen müssen, erklären wir euch hier in unserer The Social Dilemma Kritik.

Inhaltsverzeichnis:

The Social Dilemma – Darum geht es:

Die sozialen Medien sind aus unserer Welt und aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Auch wenn man sich vor ihnen verschließt und gar kein Social Media Profil besitzt, so sind sie dennoch ständig da. So schnell werden sie auch nicht mehr verschwinden. Doch neben all ihren Vorteilen und den Veränderungen, die sie mit sich brachten, müssen auch ihre Nachteile näher betrachtet werden. The Social Dilemma geht diesen Weg und gibt vielen Silicon Valley Insidern die Möglichkeit zu Wort zu kommen. Dabei fokussieren sie sich vor allem auf die Akteure, die zum Teil auch bei der Entstehung dieser Art von Medium mitgewirkt haben. 

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The Social Dilemma Kritik:

Eine Dokumentation ist selbstverständlich kein Film. Auch eine Serie hat mehr mit einem Film gemeinsam als mit einer Dokumentation. Wir gehen daher in unserer The Social Dilemma Kritik weniger auf die filmischen Aspekte ein. Wir möchten lieber mit euch darüber sprechen, was wir aus dieser Doku mitnehmen können. Ob sie uns dabei etwas Neues zeigt, hängt von jedem Zuschauer individuell ab. Aber dennoch ist es einmal wichtig zu sehen, und zu hören, was die eigentlichen Köpfe hinter diesem Medium darüber berichten. Selbstverständlich muss man dabei allerdings bedenken, dass die Sprecher in dieser Dokumentation nicht mehr bei Facebook, Twitter und Konsorten arbeiten. Aber vielleicht gerade deswegen können sie dem Zuschauer einen neuen Betrachtungswinkel ermöglichen. 

Besonders eindrücklich und vielleicht für immer in unseren eigenen Köpfen eingebrannt, ist dabei dieses Zitat:

“Wenn du nichts für das Produkt zahlst, dann bist du das Produkt!” 


Natürlich hatten sich das viele bereits schon vorher gedacht, aber hatte das denn wirklich etwas an unserem Umgang mit den sozialen Medien geändert? Bei uns zumindest nicht. Aber diese Dokumentation und ihre darin vertretenen Sprecher können auf eine simple und damit auf sehr nachhaltige Weise erklären, mit welcher Psychologie-affinen Technik dieses Medium überhaupt funktioniert. Dabei geht es nicht nur darum, den ständigen Diskurs der Datensicherheit neu zu beleuchten. The Social Dilemma zeigt, zumindest für uns erstmalig, warum soziale Medien so erfolgreich darin sind ihre User unbewusst zu manipulieren. Und genau diese Art der Manipulation, die sich immer stärker in unserem Leben verankert, wird in dieser Dokumentation analysiert. Immerhin ist dies auch das dahinter liegende Geschäftsmodell, dass Milliarden von Dollar abwirft.

Ein wichtiges Thema, zu oft zu wenig beleuchtet:

Wir erinnern uns an einige Dokumentationen, die die neueste Technik beleuchtet haben. Auch gibt es große und fast schon reisserische Filme über große Techgiganten oder ihre vermeintlichen Genies dahinter. In Bezug auf Social Media blieb uns vor allem die ein oder andere Doku zum Thema Facebook im Gedächtnis. Doch während viele dieser Werke auf mögliche Gefahren in Hinblick auf Datensicherheit hinweisen, so fokussiert sich kaum ein Werk auf die Auswirkungen auf unsere Wertevorstellungen, unsere Moral, unsere Demokratie und somit auf das Grundgerüst unserer heutigen Gesellschaft. 

The Social Dilemma
©Exposure Labs/Netflix

Hier leistet The Social Dilemma einen wichtigen Beitrag. Das Dokudrama verdeutlicht, inwieweit soziale Medien bereits in unserer Gesellschaft angekommen sind und diese bereits beeinflussen. Dass dieser Einfluss nicht immer positiv ist, kann man allein schon daran erkennen, wenn man manch vermeintlichen Politiker auf genau solchen Medien folgt. Doch neben diesen Gefahren zeigt uns The Social Dilemma mit eindrücklichen Beispielen auch inwieweit dies nicht nur globale Auswirkungen hat, sondern auch jeden einzelnen ganz privat betreffen kann. Dabei nutzt diese Dokumentation nicht nur langweilige Statistiken oder verschleiert die ein oder andere persönliche Agenda unter dem Deckmantel von Fakten. Nein, The Social Dilemma geht auch hier einen Schritt weiter. Das Werk ist nicht nur ein Wink mit dem Zaunpfahl. Es zeigt aktuelle Krisen, globale Katastrophen, den Umbruch in Europa und viel mehr. Es mausert sich dabei zu einem zeitgenössischen Manifest und spricht die sozialen Medien für ihre Mittäterschaft bei diesen gesellschaftlichen Problemen schuldig.

Da könnte man noch kritischer sein:

Selbstverständlich ist The Social Dilemma jedoch nicht ganz unkritisch zu betrachten. Auch wollen wir die sozialen Medien nicht von ihrer Schuld freisprechen. Ganz im Gegenteil finden wir, dass diese Doku noch einen Schritt hätte weitergehen können. So zeigt sie zwar verschiedenste Auswirkungen auf unsere heutige Gesellschaft. Aber wenn wir mal ehrlich sind, ist es doch ein wenig fragwürdig dies nur auf Facebook und Co. zu reduzieren. Immerhin schauen wir diese Dokumentation auf einem Streamingdienst. Dass dieser vielleicht nicht immer einwandfrei mit dem Konsumverhalten seiner Nutzer umgeht, von den Daten ganz zu schweigen, hätte man vielleicht ebenfalls erwähnen können. Zwar muss man sich dann die Frage stellen, inwieweit dies noch mit sozialen Medien zu tun hat. Aber welches Medium ist denn heutzutage nicht unter gerade diesem Oberbegriff zu subsumieren? Wenn wir interaktive Filme anschauen können, fast täglich mit neuen Filmen bombardiert werden, und ein großer Teil unseres (sozialen) Lebens von einer derartigen Technik beeinflusst wird, dann hätte man darauf zumindest ein wenig eingehen können.

Ein erster Anstoß in die richtige Richtung:

Dennoch finden wir diese Dokumentation wichtig und können sie jedem nur wärmstens empfehlen. Obwohl die sozialen Medien bereits einen derart großen Part in unserem Leben spielen, werden sie leider viel zu selten für ihre Manipulationstechniken beanstandet. Natürlich möchten wir nicht behaupten, dass die Nachteile der heutigen Technik in unserer Gesellschaft kaum beleuchtet werden. Wir erinnern uns da nur zu gerne an die immer mal wieder gern aufflammende Diskussionen über die bösen Shootergames, und wie diese aus unseren Kindern Amokläufer machen. 

Aber all diese Diskussionen, und auch The Social Dilemma sind im Endeffekt nur ein Anstoß zu einem Diskurs. In unseren Augen reicht das bei Weitem nicht aus. Und genau das versucht dieses Werk anzuregen. Es verlangt von seinen Zuschauern mehr als nur grübeln. Vielleicht geht diese Dokumentation sogar so weit, dass sie den ein oder anderen zum Löschen mancher Apps bewegt. 

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Fazit:

Man muss natürlich eine Dokumentationskritik etwas differenzierter betrachten als Film- oder Serienrezensionen. Und mit Sicherheit hat auch diese Netflix Produktion noch ein wenig Luft nach oben. Nichtsdestotrotz gibt sie einen ersten Anstoß und beleuchtet ein Thema, welches leider viel zu selten aufgegriffen wird. In unserer The Social Dilemma Kritik erhält das Dokudrama daher 4 von 5 Sterne.

The Social Dilemma Trailer:

The Social Dilemma Fakten

Das Dilemma mit den sozialen Medien
Das Dilemma mit den sozialen Medien

4/ 5

Status Released
Release 26.01.2020
Länge 94 Minuten
Regie Jeff Orlowski
Genre Dokumentarfilm
Drama
Produktionsland United States of America
Produktion Exposure Labs
Argent Pictures
The Space Program
Merh zu Das Dilemma mit den sozialen Medien
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